Landkreis muss 33 Millionen an Schulden aufnehmen
Investition vor allem ins Amtsgebäude

Der Haushalt 2026 des Landkreises Rottweil ist eingebracht. Insgesamt beträgt das Volumen 312,6 Millionen Euro. Für die Investitionen muss der Kreis 35,5 Millionen Euro an neuen Schulden aufnehmen. Städte und Gemeinden müssen mehr an den Kreis abdrücken.
Rottweil – „Allein um ein ordentliches Ergebnis des Landkreises in Höhe von minus 5,4 Millionen Euro zu erreichen (Genehmigungsfähigkeit), ist ein Kreisumlagehebesatz von 32,75 Prozent nötig“, sagte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel bei der Einbringung des Haushalts im Kreistag. Das ist etwas, das in der angespannten Finanzlage auch der Gemeinden wehtut: Im laufenden Jahr waren es noch 29 Prozent. Insgesamt sollen einschließlich der Erhöhung laut Plan 90 Millionen Euro zusammenkommen. An Schlüsselzuweisungen rechnet die Kreisverwaltung mit 30 (Vorjahr 24) Millionen, bei der Grunderwerbssteuer mit 8,5 Millionen – deutlich mehr als im laufenden Jahr..
„Die Aufwendungen im Ergebnishaushalt steigern sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Millionen und umfassen knapp 277 Millionen Euro. Die gemeindewirtschaftliche Vorgabe, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, ist damit im dritten Jahr in Folge nicht eingehalten. Anstehende Investitionen können im nächsten Jahr rechnerisch nur noch durch Kreditaufnahmen finanziert werden“, sagte Michel. Und fügte hinzu: „Da habe ich auch kein schlechtes Gewissen.“
Investitionen
Bei den investiven Ausgaben liegt natürlich der Neubau des Landratsamts ganz vorn. Von den insgesamt 35,5 Millionen Euro an Investitionen entfallen 23,4 Millionen auf das Verwaltungsgebäude. Dazu kommen 700.000 für das Parkhaus, das ja eine Voraussetzung für die Baugenehmigung durch die Stadt war. Michel wies in seiner Einbringungsrede darauf hin, dass 27 Millionen Euro für den Breitband-Ausbau eingeplant sind. Allerdings ist dieser Betrag vollständig durch Zuschüsse von Land und Bund gedeckt.
Knapp 4,2 Millionen Euro will der Landkreis in seine Straßen investieren. Davon sind 1,3 Millionen über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Landes gedeckt. Michel erwähnte die Einzelmaßnahmen mit den größten Haushaltsansätzen im neuen Haushalt: K 5509 Sulz- Holzhausen (Hangsicherung) 500.000 Euro, K 5522 Beffendorf-Kreisverkehrsplatz L 415 (600.000), K 5527 Aichhalden – Heiligenbronn (eine Million), K 5528 Lauterbach-Sulzbach (Rutschungssanierung, 300.000), K 5531 OD Hardt (300.000) sowie K 5547 OD Lackendorf (400.000).
Den Öffentlichen Nahverkehr lässt sich der Landkreis 7,7 Millionen kosten.
Wie geht es weiter?
Der Haushaltsentwurf wird nun in den verschiedenen Ausschüssen des Kreistags besprochen. Als erstes tagt der Jugendhilfe-Ausschuss am kommenden Montag, 10. November, ab 14 Uhr im Großen Saal des Berufsschulzentrums in Rottweil.